Die nächste Welle der Digitalisierung im Telefonsektor

Die Digitalisierung kommt. Schon wieder.

Von analog über ISDN zu VoIP

Hörer abnehmen, wählen und telefonieren geht ja schon seit 50 Jahren reibungslos und das weltweit, auch ohne offensichtliche Digitalisierung, im Festnetz und mobil.

Anfang der 1990er Jahre kam die erste Digitalisierung im Telefonsektor: ISDN mit 2 x 64KBit Daten- und Telefonleitung (plus 1 x 16KBit Steuerkanal). ISDN hatte eine ausgezeichnete Gesprächsqualität im digitalen Netz der Bundespost. Damals also noch nicht die spätere Telekom. Werbung war mit der Realität noch im Einklang. Damals stellte nicht jeder auf ISDN (=“Ist Sowas Denn Nötig“) um, viele analogen Telefone blieben übrig. Wenn jemand auf ISDN umgestellt hatte und weiterhin ein analoges Telefon betreiben wollte, brauchte einen a/b-Wandler.

Beide Technologien – analog und ISDN-Telefonie – hatten eines gemeinsam: Es waren eigene Leitungen, eine eigene Technologie, zwar digital, aber doch nicht wie das Internet heute. Dadurch musste viel Infrastruktur doppelt aufgebaut und unterhalten werden. Das ist teuer und darunter ziehen die Telefonanbieter jetzt endgültig einen Schlußstrich. Jeder Anschluß wird über kurz oder lang auf VoIP umgestellt. Die Telekom möchte 2018 alle analogen Anschlüsse und Mehrgeräte-Anschlüsse auf ISDN-Basis (NTBA) umstellen. Viele sind bereits gekündigt. Anschließend werden Anlagenanschlüsse (NTBA) und Primärmultiplexer (PMX, NTS2M) folgen.

Damit sind alle Nutzergruppen betroffen: Private Haushalte, kleine Firmen bis zu riesige Konzerne. Jeder muss auf VoIP umstellen, sofern noch nicht geschehen.